Nicholle Fischer

Solange Schnee vom Himmel fällt

9.1.2022

 

 

Klappentext:

Vier Herzen.
Zwei Epochen.
Eine Geschichte.


1915 – Marinas Welt steht Kopf. Verheiratet mit einem tyrannischen Ehemann begegnet sie unverhofft ihrer großen Liebe. Der neu ernannte Admiral der baltischen Flotte lässt ihr Herz mit jeder Begegnung immer höherschlagen. Doch zu einer Zeit des Umbruchs, in der Rebellionen und Schlachten das Leben regieren, bleibt kaum Zeit für Romanzen.

Gegenwart – Für Lucy bricht eine Welt zusammen, als ihre geliebte Urgroßmutter ihr am Sterbebett ein lang gehütetes Geheimnis offenbart. Getrieben von dem Wunsch, der Geschichte auf den Grund zu gehen, stürzt sie sich in die Recherche. Noch in der gleichen Nacht öffnet sich das Tor in eine andere Zeit und die Vergangenheit erwacht zu neuem Leben. Auf den Spuren ihrer Urgroßmutter muss Lucy sich zwischen Marinas Glück und ihrer eigenen Zukunft entscheiden.

Rezension:

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Audiorezension:
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In der Annahme, hier eine schöne Zeitreisegeschichte zu lesen, habe ich mich für dieses Buch entschieden. Die habe ich auch bekommen, aber vor allem ist es eine wunderschöne Liebesgeschichte, zart und emotional, wie ich sie nur selten gelesen habe. Und interessanterweise hat dieses Buch mir richtig gut gefallen, obwohl ich sonst nur ganz selten für Liebesgeschichten zu begeistern bin und sie mich eigentlich eher abschrecken. Vielleicht lag es wirklich an der Zartheit, es geht hier so gar nicht um körperliche Empfindungen, sondern vielmehr um tiefe Emotionen.

Außerdem zieht sich durch die ganze Geschichte eine Tragik, die nicht nur dem Zeitsprung, sondern in großem Ausmaß auch dem ersten Weltkrieg geschuldet ist. Das Ganze spielt in Russland und ich fand es sehr interessant, etwas über die dortige vergangene Kultur und Lebensweise zu erfahren. Die Autorin hat es geschafft, mit ihren Worten die Welt so anschaulich dazustellen, dass ich mitten im Geschehen war.

Lucy als Protagonistin ist sehr authentisch, stur und manches Mal frech, zumindest aus damaliger Sicht, Natürlich stoßen ihre modernen Ansichten oft an Grenzen, insbesondere was zum Beispiel die Rolle der Frau angeht. Sie legt den Finger immer wieder in die Wunde und erobert damit die Herzen ihrer Freunde und den Hass ihrer Feinde. Trotzdem wird Lucy immer mehr ein Teil der Vergangenheit, genauso wie man als Leser auch immer weiter in das Geschehen um 1916 hineinrutscht. Insbesondere ihre Entwicklung mochte ich sehr.

Wie diese Geschichte ausgehen kann, war mit bis zum Schluss ein Rätsel, auch wenn ich einen Verdacht hatte. Der Schluss gefiel mir dann jedoch sehr und ich bin eigentlich ganz froh, dass es sich um einen Einzelband handelt und ich jetzt nicht wie so oft auf die Fortsetzung warten muss.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, immer mal wieder lässt die Autorin auch passende russische Begriffe einfließen, was mir ebenso gut gefallen hat, wie der zwischendurch eingeschobene Briefverkehr der Protagonisten, all dies schafft eine schöne Nähe zur Handlung und zu den Figuren.

Wer Liebesgeschichten mit leichtem Fantasysetting mag, bekommt eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.

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